Mittelwellensender Bisamberg: Masten gesprengt!

Am Bisamberg stehen Mittelwellensender, die (auf 585 und 1476kHz) von 1959 bis 2008 in Betrieb waren (1933-1945 einer mit 130m Mast). Der Nordmast war 50km weit zu sehen und mit seinen 265 Metern nebenbei das höchste Bauwerk Österreichs (der Donauturm hat 252m), der Südmast hatte 120m. Beide Sendemasten ließ der ORF (bzw. ORS, seine Sendertochter) jetzt sprengen ("mit sprengtechnischen Mitteln abbauen"), da nur das Gebäude, nicht aber die Außenanlagen, unter Denkmalschutz stehen. Es wird argumentiert, daß "nahezu kein Bedarf" besteht und heuer Instandhaltungskosten von 1 Mio. EUR angefallen wären, da bei der letzten Überprüfung sanierungsbedürftige Stellen entdeckt wurden (auf den "Pardunen", den Abspannseilen). Als Anrainer hat man von diesem Vorhaben am 22.1.2010 erfahren.

Am 24.2.2010 fanden, kurzfristig angesetzt, die Sprengungen statt. Alle Versuche, eine Schonfrist zu erwirken, wurden abgelehnt. Auch das Anketten im Gefahrenbereich brachte nurmehr 42 Minuten für den Südmast, der Nordmast wurde sogar pünktlich gesprengt. Auf umliegende Weingärten, Zäune und v.a. Bäume wurde keine Rücksicht genommen. Das Dach des Antennenhauses beim Südmast wurde absichtlich beschädigt, um es samt Inventar schneller verfallen zu lassen. Die organisierte Zerstörungswut hat sich wieder einmal durchgesetzt.

Bild: beide Sendemasten (Quelle: http://www.hcrs.at/BSBG.HTM)

Weitere Informationen

http://de.wikipedia.org/wiki/Sender_Bisamberg
28. 2.2010 23:40
© Christian Almeder (Tel. 01-2922148)