Mathematik

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Seit dem Jahre 1970 wird in Österreich jedes Jahr die Österreichische Mathematik-Olympiade (ÖMO) abgehalten. Als Vorbild dafür diente die Internationale Mathematik-Olympiade (IMO), die bereits 1959 in Rumänien zum ersten Mal veranstaltet wurde, und seither jedes Jahr in einem anderen Land stattfindet.

Themengebiete

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Bei der Mathematik-Olympiade werden vorwiegend Beispiele aus folgenden Themengebieten behandelt:

Da die für das Lösen dieser Beispiele benötigte Theorie im Regelunterricht oft nur sehr oberflächlich (wenn überhaupt) behandelt wird, wird diese (zumindest in Österreich) von den SchülerInnen im Rahmen von Vorbereitungskurs an den Schulen erarbeitet.

Ich persönlich nahm von 1995 bis 1999 (von der fünften bis zur achten Klasse AHS) am Freifach "Mathematik-Olympiade – Vorbereitungskurs" am GRG XXI (Franklinstraße 21) teil. Im Schuljahr 1995/96 besuchte ich den Vorbereitungskurs zur Mathematik-Olympiade am unter der Leitung von Prof. Heinrich. In den darauffolgenden drei Jahren wurde der Kurs von Prof. Czakler geleitet.

Wettbewerbe

Am Ende jedes Schuljahres finden Wettbewerbe statt – und zwar in zwei verschiedenen "Leistungsklassen": Zum einen gibt es sogenannte Anfänger-Wettbewerbe, an denen sich Schüler der neunten (und manchmal auch zehnten) Schulstufe beteiligen, zum anderen finden Fortgeschrittenen-Wettbewerbe für Schüler höherer Schulstufe statt. Die nachfolgenden Schilderungen beziehen sich übrigens auf die Struktur "in der guten alten Zeit", wo ich noch an Wettbewerben teilgenommen habe (also Ende der Neunzigerjahre des 20. Jahrhunderts). Mittlerweile gab es diesbezüglich kleine Änderungen, sodass die aktuelle Regelung am besten auf der inoffiziellen ÖMO-Website nachzulesen ist.

Auf Anfänger-Ebene findet an jeder Schule, die einen Kurs abhält, ein Kurswettbewerb statt. Die Besten qualifizieren sich dann für einen Wettbewerb auf Bundesländerebene. Ich persönlich konnte mich in der fünften Klasse AHS (Schuljahr 1995/96) durch meinen ersten Platz beim Kurswettbewerb für den Landeswettbewerb für Anfänger in Wien qualifizieren, bei dem ich schließlich den vierten Platz erreichte.

Aufgrund des guten Erfolges und der Tatsache, dass mir der Kurs sehr viel Spaß gemacht hatte, nahm ich im Jahr darauf wieder an der Mathematik-Olympiade teil – auch wenn der Kurs leider nicht mehr von Prof. Heinrich geleitet wurde. Da ich bereits zum zweiten Mal dabei war, nahm ich diesmal an den Wettbewerben für Fortgeschrittene teil, wo es mehrere Ebenen gibt:

Dem Kurswettbewerb folgt der Gebietswettbewerb (drei Stück in ganz Österreich – einer für Wien, Niederösterreich und das Burgenland, einer für die Steiermark und einer für die restlichen Bundesländer). Jeweils die acht bis zehn Bestplatzierten der Gebietswettbewerbe dürfen am Bundeswettbewerb teilnehmen, auf den die Schüler noch im Rahmen eines zweiwöchigen Intensivkurses, der alljährlich im Mai/Juni in Raach am Hochgebirge (in der Nähe von Gloggnitz, ) stattfindet, vorbereitet werden. Die ersten sechs des Bundeswettbewerbs wiederum vertreten Österreich bei der Internationalen Mathematik-Olympiade, an der mittlerweile über 450 Schüler aus über 80 Ländern teilnehmen. Die Schüler auf den Plätzen sieben bis zwölf werden zum Österreichisch-Polnischen Mathematik-Wettbewerb entsandt, der seit 1978 immer abwechselnd in Österreich und in Polen abgehalten wird.

Ich konnte bereits bei meinem ersten Antreten in der sechsten Klasse eine Teilnahme an besagtem Bundeswettbewerb erreichen. Speziell die Zeit des zweiwöchigen Intensivkurses genoss ich – trotz der Anstrengungen, die sechs Stunden Mathematik-Unterricht am Tag erfordern – sehr, da neben der Mathematik auch genug Zeit für etwas entspannendere Tätigkeiten wie zum Beispiel Tischtennisspielen vorhanden war, und ich zahlreiche neue Bekanntschaften schließen konnte. So versuchte ich auch im Schuljahr 1997/98 mein Glück, und erreichte diesmal beim Bundeswettbewerb den siebenten Platz, wodurch ich die Qualifikation für die Internationale Mathematik-Olympiade nur um einen Platz verpasste, und am Österreichisch-Polnischen Mathematik-Wettbewerb, der damals im polnischen Toruń (Thorn) stattfand, teilnehmen konnte. In der achten Klasse AHS konnte ich schließlich den dritten Platz bei der Österreichischen Mathematik-Olympiade erringen, und damit auch an der 40. Internationalen Mathematik-Olympiade, die anlässlich des Jubiläums in Bukarest (Rumänien), wo im Jahre 1959 auch die erste IMO abgehalten worden war, stattfand, teilnehmen.

Zusätzlich zu den erwähnten Wettbewerben gibt es dann noch einige davon unabhängige (internationale) Wettbewerbe (zum Beispiel das "Turnier der Städte"), an denen ich jedoch nicht teilgenommen habe.

Österreichisch-Polnischer Mathematik-Wettbewerb 1998

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Vom 24. Juni bis 3. Juli 1998 fand in Toruń (Thorn) der Österreichisch-Polnische Mathematik-Wettbewerb statt, an dem je sechs Schüler aus Österreich und aus Polen teilnahmen. Die ersten Tage verbrachten wir mit einer Stadtbesichtigung von Toruń, sowie mit einigen Ausflügen in nahegelegene Städte, darunter Chełmno (Kulm) und Malbork (Marienburg).

Am 29. und 30. Juni fand schließlich der Einzelwettbewerb statt, und am 1. Juli bestritten wir gemeinsam den Mannschaftswettbewerb, bei dem beide Teams in je einem Zimmer "eingesperrt" waren, und vier Stunden Zeit hatten, gemeinsam drei Beispiele zu lösen. Am 2. Juli wurden im Rahmen einer offiziellen Preisverteilung die Preise und Diplome verteilt. Ich erreichte unter zwölf Teilnehmern den fünften Platz und wurde damit (ex aequo mit einem Kollegen aus der Steiermark) bester Österreicher. Beim Mannschaftswettbewerb hatten leider die polnischen Schüler die Nase vorn (und zwar einigermaßen deutlich) und konnten einen Pokal mit nach Hause nehmen.

Genauere Informationen zu meinen Erlebnissen in Polen sind im ÖPMW-Tagebuch zu finden.

Internationale Mathematik-Olympiade 1999

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Vom 13. bis zum 22. Juli 1999 fand in Bukarest (Rumänien) die 40. Internationale Mathematik-Olympiade statt. Auch hier wurde den etwa 450 Wettbewerbsteilnehmern aus über 80 Ländern ein umfassendes Besichtigungsprogramm geboten: eine Stadtbesichtigung in Bukarest (sowie einige weitere Besuche in diversen Museen und Sehenswürdigkeiten) und ein Ganztagesausflug zum Schloss Peleş und zum Schloss Bran, dem Schloss des Grafen Vlad Tepes alias Dracula.

Zuvor mussten wir allerdings (nach der Eröffnungsfeier am 15. Juli) am 16. und 17. Juli den Wettbewerb absolvieren, der in der Tat sehr anspruchsvoll war.

Abschließend fand am 21. Juli eine pompöse Preisverleihung mit anschließendem Abschlussbankett statt. Die österreichische Mannschaft war sehr erfolgreich und konnte eine Silber- sowie zwei Bronze-Medaillen erringen, was den 29. Platz in der (inoffiziellen) Länderwertung bedeutete. Ich war leider nicht unter den glücklichen Medaillengewinnern.

Detailliertere Schilderungen über meine Zeit bei der IMO in Rumänien finden sich im IMO-Tagebuch.