Zivildienst

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Meine Zeit als Zivildiener

Ich absolvierte meinen Zivildienst vom 1. Februar 2000 bis zum 31. Jänner 2001 beim Arbeiter-Samariter-Bund Floridsdorf-Donaustadt (ASB 921).

Zuerst besuchten meine Kollegen und ich (insgesamt 34 Zivildiener) für drei Wochen den (damals noch) für alle Zivildienstleistenden verpflichtenden Grundlehrgang, in dem wir unter anderem in den Bereichen politische Bildung, Zivilschutz technische Hilfeleistung (Katastrophenhilfe) und – natürlich – Erste Hilfe unterrichtet wurden. Anschließend wurde unsere Erste-Hilfe-Ausbildung im Rahmen eines weiteren zweiwöchigen Unterrichts noch vertieft. Am 4. und 5. März 2000 absolvierten wir die Sanitätshelfer-Prüfung, die aus einem theoretischen und einem praktischen Teil bestand, und die Voraussetzung für einen weiteren Einsatz im Rettungswesen darstellte.

Nachdem ich die Prüfung erfolgreich absolviert hatte, wurde ich durch Kollegen, die bereits seit Oktober des Vorjahres als Zivildiener beim ASB tätig waren, in den alltäglichen Dienstbetrieb eingeschult. Anfang April 2000 folgte schließlich eine ausführliche Einschulung am Krankenwagen in der Zentrale des ASBÖ (1150 Wien, Hollergasse 2-6), nach der ich schließlich ganz normal im Dienstrad (vier Tage Dienst, zwei Tage frei) eingesetzt wurde.

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© Mathias Müller

Ich lernte im Laufe meines Dienstes (fast) alle Tätigkeiten kennen, die der Samariter-Bund Floridsdorf zu verrichten hat: ich fuhr am Krankenwagen mit, chauffierte selbst mit einem PKW Patienten durch Wien, versorgte Verletzte auf der Donauinsel und in der Eishalle, stand für Hilfeleistungen in einer Pensionisten-Siedlung zur Verfügung, betreute einen Querschnittsgelähmten, und absolvierte meinen Dienst auf diversen Sportveranstaltungen (z.B. am Lehrlingssporttag beim Ernst-Happel-Stadion und beim Ruder-Weltcup auf der Neuen Donau), Festen (z.B. am Wiener Mistfest) und Veranstaltungen (z.B. beim Fest der Pferde in der Wiener Stadthalle). Darüber hinaus fielen mir gelegentlich auch der Journaldienst oder Reinigungsdienste am Stützpunkt zu.
Insgesamt leistete ich über 2000 Dienststunden. Meine Dienstzeit betrug damit im Durchschnitt etwa 8½ Stunden pro Diensttag, womit ich verhältnismäßig wenig Stunden (im Vergleich zu manchen meiner Kollegen) zu absolvieren hatte. Die Arbeitszeit verteilte sich jedoch nicht gleichmäßig aufs ganze Jahr, da, bedingt durch die Betreuung der Donauinsel, im Sommer überproportional viele Dienststunden zu leisten waren. Auch im Oktober war der Arbeitsaufwand sehr groß, da durch den "Schichtwechsel" bei den Zivildienern nur knapp über 30 Mann zur Verfügung standen.

Auch wenn der Dienst hin und wieder (sowohl physisch als auch psychisch) sehr anstrengend sein konnte (siehe dazu "Gedanken eines Samariters"), habe ich den Zivildienst beim Samariter-Bund im Großen und Ganzen in guter Erinnerung behalten – einmal abgesehen von der deutlichen Verschlechterung unserer finanziellen Situation mit der ZDG-Novelle 2000 (mehr dazu und zu den Zivi-Protesten gibt's unter "Der Zivildienst in Österreich"). Da aber der Dienst an sich großteils sehr interessant war, bin ich nach dem Ende meines Zivildienstes (ab 1. Februar 2001) noch ehrenamtlicher Mitarbeiter beim ASB geblieben.